Der GAU in Japan und die Auswirkungen auf Deutschland

Veröffentlicht: 16/03/2011 in Persönliches, Vermischtes

Schlimme Bilder flimmern zur Zeit über den Bildschirm, wenn man im Fernsehen die Berichterstattung über die Atomkatastrophe im fernen Japan verfolgt. Nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem nachfolgenden Tsunami gilt für die Atomanlage in Fukushima nun die Meldestufe 6 (von 7). Alle 3 aktiven Blöcke sowie der als Abklingbecken genutzte Block 4 sind wohl nicht mehr zu retten und dürften sich damit zu einem noch größeren Desaster als das Unglück von Tschernobyl 1986 entwickeln. Bisher haben nur die relativ günstigen Windverhältnisse eine größere Verstrahlung der Umgebung verhindert. Die Unglücksstelle wurde in einem Radius von 30 km evakuiert. Ob sich die Kernschmelze und damit die radioaktive Verseuchung noch eindämmen lassen oder ob sich die Situation gar noch verschärft, lässt sich im Moment noch gar nicht vorhersagen. Fest steht jedoch, dass der Nord-Osten Japans sich von diesem Unglück nicht so schnell erholen wird. Manche Gebiete vielleicht sogar nie.

Nun, wie reagierte unsere geliebte Bundesregierung darauf? Natürlich mit Bestürzung und Betroffenheit angesichts der zahllosen Toten. Und mit blindem Aktionismus bezüglich der Sicherheit der deutschen AKWs, die vor gar nicht allzu langer Zeit einen netten Vertrauensvorschuss in Form einer fetten Laufzeitverlängerung serviert bekommen hatten. Damals sprach die schwarz-gelbe Regierung von der Notwendigkeit, auch die älteren Meiler länger am Netz zu lassen, da sonst die Stromproduktion zu den Spitzenzeiten nicht garantiert werden könnte. Solche Spitzen ließen sich mit Wind, Sonne, Wasser und regenerativen Energieformen schlicht nicht abdecken. Heute allerdings -nur kurze Zeit später- scheint das überhaupt kein Problem mehr zu sein.

Achja, ich hab ja ganz vergessen, dass die deutschen AKWs die wahrscheinlich sichersten der Welt sind. Die würden vermutlich nochmal 40 Jahre laufen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wir brauchen ja schließlich diese „Brückentechnologie“!

Jetzt, ein furchtbares Unglück später, scheint die Notwendigkeit nach Atomstrom plötzlich nicht mehr ganz so hoch zu sein. Die Bundesregierung um Bundeskanzlerin „Mutti“ Merkel hat mal von jetzt auf nachher ganze 7! AKWs vom Netz genommen. Drei davon werden voraussichtlich garnicht mehr an´s Netz gehen und bei den anderen muss man erst mal das Moratorium von 3 Monaten abwarten. Jetzt frage ich mich: Wie zum Henker geht das? Wie kann man von heute auf morgen 7 so dringend gebrauchte AKWs vom Netz nehmen, ohne dass überall die Lichter ausgehen?

Eigentlich ist es ganz einfach. Die Bundesrepublik verbraucht zu Spitzenzeiten ca. 80 Gigawatt. Produziert werden aber 140 Gigawatt. Der Rest wird gewinnbringend ins europäische Ausland verkauft. Schon klar, dass die Atombonzen sich das nicht entgehen lassen wollen. Aber damit ist jetzt Schluss! Und ihr dürft jetzt 3x raten, wer die Gewinnausfälle tragen wird…

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